Haustürbesuche – die Erkenntnisse

Teilnehmer des Arbeitskreises „Flucht“ des BfK führten am Samstag den 24. und Sonntag den 25.Oktober 2015 eine Befragung bei rund 80 Anwohnern der geplanten Sammelunterkunft in der Pfeifengrasstraße durch. Bei diesen Haustürbesuchen wurden Fragen, Befürchtungen und Anregungen gesammelt. Es wurde festgestellt, dass derzeit sehr unterschiedliche Vorstellungen herrschen, ob oder wann tatsächlich Container errichtet werden sollen.

Auch über die Anzahl der zu erwartenden Asylbewerber für diesen Standort kursieren sehr voneinander abweichende Einschätzungen. Eine verbindliche Aussage zu einer maximalen Aufnahmegrenze für die Pfeifengrasstraße wünschen sich viele Anwohner.

Es gab Fragen zur angedachten Containeranlage, u.a. zu dessen baulichen Ausmaßen, wie z.B. die zu erwartende Gesamthöhe. Wichtig ist vielen Anwohnern eine ansprechende Gestaltung, auch Begrünung, die zu den Einfamilien- und Reihenhäusern des Neubaugebietes passt. Allgemein ist den Anwohnern nicht nachvollziehbar, welche Gründe für den beschlossenen Standort gesprochen haben.

Einige Befragte halten eine Unterbringung in Metallcontainern generell für integrationshemmend. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Investitionen wurden feste Unterbringungen, z.B. Holz-Leichtbauweise oder Beton-Plattenbauweise, vorgeschlagen. Die Frage des späteren Abbaus bzw. einer sinnvollen Nachnutzung beschäftigt ebenfalls einige Anwohner. Verschiedene Vorschläge wurden auch hierzu gemacht.

Es wurden zahlreiche Fragen nach geplanter Betreuung, nach einem von der Stadtverwaltung bisher angedachten Integrationskonzept, gestellt. So z.B.: “Ist es angedacht proaktiv auf die Anwohner zuzugehen und zu erläutern, wie diese Integrationsarbeit sinnvoll leisten können?“

Letztendlich sind viele dazu bereit, wissen aber nicht wie sie sich zielführend einbringen können. Wird es vonseiten der Stadt ein Angebot für Anwohner wie auch Unterkunftbewohner geben, interkulturelle Kompetenzen zu erlangen? Wie werden den Asylbewerbern bestehende, gesellschaftliche Werte und die Regeln des nachbarschaftlichen Zusammenlebens näher gebracht? Gibt es in den Sammelunterkünften eine Hausordnung und wie wird gewährleistet, dass diese eingehalten wird?

Allgemein sind die Anwohner stark verunsichert was sie erwartet, wie die Veränderung ihrer Nachbarschaft aussehen wird. Befürchtungen zu einem möglichen Sinken des Sicherheitsempfindens wurden deutlich und in überwiegender Zahl geäußert. Dazu wurden Fragen gestellt und Anregungen gegeben, wie man dem entgegenwirken könnte.

Trotz zahlreich geäußerter Befürchtungen ist eine Spendenbereitschaft und Bereitschaft zur Integration bei sehr vielen Anwohnern vorhanden. Ebenso wurde konkrete Hilfe und Unterstützung angeboten – oftmals von den selben Bürgerinnen und Bürgern die Bedenken haben.

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